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In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat mit breiter Mehrheit die Aufstellung des Bebauungsplans „Wittumäcker/Drosselweg“ in Scharnhausen beschlossen.

Nur selten erzeugt ein Tagesordnungspunkt im Gemeinderat so viel öffentliche Aufmerksamkeit wie der Beschluss zum neuen Bebauungsplan „Wittumäcker/Drosselweg“. Ursache dafür war, dass der Bebauungsplan für das Gebiet geändert werden soll, um eine Unterkunft für bis zu 100 Flüchtlinge zu errichten. Ziel ist es, die Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge zu erweitern und damit der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Zahlreiche Anwohner und Interessierte nutzten daher die Gelegenheit, sich im Rahmen der Gemeinderatssitzung über die Planungen zu informieren.


Planungs- und Umsetzungsschritte

Zu den städtischen Pflichtaufgaben zählt die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen. Da die Zahlen der zugewiesenen Flüchtlinge kontinuierlich steigen, werden weitere Unterkünfte benötigt. Die im Bereich „Wittumäcker/Drosselweg“ geplante Unterkunft soll eine dauerhafte Unterbringung ermöglichen, so dass keine Containerlösung geplant wird, sondern eine Wohnbebauung, die sich in das Umfeld einfügt.

Oberbürgermeister Christof Bolay äußerte sich dazu in der Sitzung wie folgt: „Mit der geplanten Unterkunft in Scharnhausen steht uns ein langfristiges Projekt bevor. Hierfür müssen sowohl der Bebauungsplan als auch der Flächennutzungsplan angepasst werden, was eine Belegung ab dem Jahr 2028 bedeutet.“ Er wies darauf hin, dass es erfahrungsgemäß anfangs oft Bedenken und Befürchtungen bezüglich neuer Unterkünfte gebe, jedoch habe sich gezeigt, dass in den allermeisten Fällen ein gutes Miteinander gelinge.

Das geplante Bauprojekt in Scharnhausen, das zwischen dem Gewerbegebiet Wittumäcker und dem Wohngebiet in der Filderstraße liegt, soll Wohnraum für Familien und Menschen mit körperlichen Einschränkungen schaffen. Aktuell wird das Gebiet als öffentliche Grünfläche genutzt, teilweise als Streuobstwiese und Spielwiese. „Wir sind bestrebt, einen Ausgleich zu schaffen und suchen derzeit nach einer geeigneten Fläche, um den Verlust an Spielfläche zu kompensieren. Nähere Informationen dazu werden wir voraussichtlich während einer Informationsveranstaltung für die Öffentlichkeit am 27. Juni bekanntgeben“, erläuterte Bolay.

Im Zuge der Planung werden bestimmte Höhenbeschränkungen festgelegt, um eine harmonische Einpassung der Gebäude in die Umgebung zu gewährleisten. Die Erschließung des Gebiets erfolgt über den bestehenden Drosselweg, während die erforderlichen Stellplätze innerhalb des Areals geschaffen werden können. Auch Maßnahmen zum Schutz der Umwelt werden berücksichtigt, wie beispielsweise die Einführung einer Dachbegrünung und der Erhalt von vorhandenen Bäumen.



23.05.2024 10:42:06