KW31_neuer Gemeinderat_Foto Petra Giacopelli

In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am vergangenen Mittwoch ist der neue Gemeinderat auf sein Amt verpflichtet worden. Im Gremium sitzen elf neue Mitglieder.

Oberbürgermeister Christof Bolay hat in der vergangenen Gemeinderatssitzung den neuen Gemeinderat auf sein Amt verpflichtet. Er begann seine Rede mit herzlichen Glückwünschen zur Wahl und betonte die Bedeutung des Moments der Konstituierung. „Wahlen bringen Veränderungen mit sich. Zum Teil freiwillig, zum Teil durch das Ergebnis,“ sagte er. Und weiter: „Dieses Mal sind es besonders viele ‚Neue‘: Elf Personen nehmen zum ersten Mal in ihrer neuen Funktion Platz.“

Er hob hervor, dass alle Stadträte bereit seien, Verantwortung für die Stadt zu übernehmen, da die Bürgerinnen und Bürger ihnen ihr Vertrauen geschenkt haben. Er erinnerte daran, wie privilegiert es sei, in einer demokratischen Gesellschaft zu leben und aktiv an dieser Demokratie mitzuwirken. Demokratie bedeute nicht, immer einer Meinung zu sein, sondern auf Basis der Werte des Grundgesetzes das Beste für die Stadt zu suchen.

In seiner Rede sprach er auch die vielen Krisen der letzten Jahre an – von Kriegsfolgen über Flüchtlinge bis hin zu Energie-, Klima-, Finanz- und Coronakrisen. Trotz der Herausforderungen betonte Bolay die Notwendigkeit, optimistisch zu bleiben.

Der Gemeinderat zeichne sich durch sachliche, respektvolle und engagierte Diskussionen aus. „Sie alle bringen Ihre persönlichen Erfahrungen und Kompetenzen ein. Diese Vielfalt von Meinungen und Perspektiven führt zu besseren Entscheidungen. Und so erreichen wir dann aus meiner Sicht eine gute, nachhaltige Entwicklung von Ostfildern,“ erklärte Bolay. Er sprach auch von der Notwendigkeit, Kompromisse zu finden und mit Abstimmungsniederlagen souverän umzugehen.

Transparenz soll Brücken bauen

Die Arbeit des Gemeinderats finde immer im Licht der Öffentlichkeit statt, die mal freundlich und mal weniger freundlich gestimmt sei. Bolay betonte, dass lautstarke Argumente nicht automatisch starke Argumente seien und dass die Mitglieder des Gemeinderats oft umfassendere Informationen hätten als die allgemeine Öffentlichkeit. „Aber nur, weil ein Argument lautstark vorgetragen wird, ist es noch kein starkes Argument. Oder weil ein Verein vehement seine Interessen vertritt, muss das nicht automatisch das Interesse der Stadt sein,“ führte er aus. Er hob die Bedeutung von Transparenz und der Erklärung der Entscheidungsgründe hervor, um Brücken in die Bürgerschaft zu bauen.

Abschließend erinnerte Bolay daran, dass das Amt eines Gemeinderatsmitglieds viel Zeit und Kraft im Ehrenamt erfordere. Er betonte die enge Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Gemeinderat und dass das Ziel sei, Vorschläge mit überzeugenden Begründungen zu finden. Bolay schloss seine Rede mit dem Hinweis, dass viele Themen weiterhin bearbeitet werden müssten, von Schulen und Mobilität über Altenhilfe und Integration bis hin zu Klimaschutz und finanziellen Rahmenbedingungen. „Es ist ein banaler Satz, aber letztlich ist er eben richtig: eine Stadt ist nie fertig,“ sagte Bolay.

Der neue Gemeinderat sieht vielen Herausforderungen entgegen, aber auch der Chance, durch vielfältige Perspektiven und konstruktive Zusammenarbeit die Zukunft von Ostfildern positiv zu gestalten.

 



25.07.2024 11:00:57