Knappe Kitaplätze und Bedarf an Verständnis
Die Kitaplatzvergabe für das kommende Jahr ist abgeschlossen – doch nicht alle Kinder erhalten einen Betreuungsplatz. Der anhaltende Personalmangel führt zu Engpässen, die alle Beteiligten vor Herausforderungen stellen.
Die Situation in den Kindertagesstätten (Kitas) der Stadt Ostfildern bleibt angespannt und die Herausforderungen für Eltern und Erzieherinnen sind allgegenwärtig. Ein anhaltender Fachkräftemangel in der gesamten Region hat dazu geführt, dass, so wie Ostfildern, immer mehr Kommunen im Landkreis die Betreuungszeiten ihrer Kitas reduzieren. Dies geschieht nicht zuletzt um sicherzustellen, dass die Erzieherinnen nicht überlastet werden und ihre pädagogische Arbeit angemessen ausführen können. Bundesweit fehlen rund 430.000 Kitaplätze und der Mangel an Fachkräften verschärft sich, da vorhandene Stellen in den Kindertagesstätten zunehmend unbesetzt bleiben, wie aus dem Länderreport Frühkindliche Bildung 2023 der Bertelsmann-Stiftung hervorgeht. Allein in Baden-Württemberg fehlen 59.400 Kitaplätze, und bis 2025 werden insgesamt 14.800 Erzieherinnen und Erzieher benötigt, wie aus dem gleichen Bericht hervorgeht.
Wertschätzung der pädagogischen Arbeit
In Anbetracht dieser schwierigen Situation betont Oberbürgermeister Christof Bolay die Wichtigkeit der Anerkennung und Wertschätzung der pädagogischen Arbeit der Erzieherinnen. Sie leisten derzeit Außergewöhnliches, indem sie in der angespannten Situation nicht nur die Betreuung der Kinder gewährleisten, sondern auch ihre frühkindliche Bildung fördern. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir die Qualität der pädagogischen Arbeit unserer Erzieherinnen und Erzieher anerkennen und wertschätzen“, sagt Bolay. „Sie kümmern sich nicht nur um die Betreuung der Kinder, sondern legen auch den Grundstein für ihre zukünftige Bildung und Entwicklung. Wir müssen ihnen den Rücken stärken, um sicherzustellen, dass sie ihre Aufgaben erfolgreich erfüllen können.“
Christof Bolay zeigt zugleich Verständnis für die Belastungen, mit denen sich die Eltern konfrontiert sehen, und betont, dass innerhalb der Verwaltung mit großem Engagement an dem Ziel gearbeitet wird, allen dreijährigen Kindern einen Betreuungsplatz anzubieten.
Kitaplatzvergabe 2024/2025 abgeschlossen
Auch wenn die Betreuungszeiten reduziert wurden, haben alle Erzieherinnen, die in Vollzeit arbeiten möchten, weiterhin die Möglichkeit dazu. Dennoch bleibt die Vergabe der Kitaplätze eine Herausforderung. Die Platzvergabe für das Kita-Jahr 2024/2025 ist nun abgeschlossen, jedoch stehen trotz vieler Vormerkungen zu wenig Betreuungsplätze zur Verfügung. Der anhaltende Personalmangel führte dazu, dass einige Kitaplätze unbesetzt blieben.
Die Vergabe der Kitaplätze erfolgte nach festgelegten Kriterien, wobei Kinder, die bereits in der Tagespflege oder Krippe betreut wurden, prioritär berücksichtigt wurden, damit keine Betreuungslücke entsteht. Dennoch konnten nicht alle Elternwünsche erfüllt werden und einige Kinder über drei Jahre mussten aufgrund begrenzter Verfügbarkeit auf der Warteliste verbleiben.
In diesem Kontext appelliert Kerstin Pichler, Fachbereichsleiterin Bildung und Betreuung, an die Eltern, von direkten Anfragen abzusehen. „Mündliche Auskünfte zur Vergabe werden nicht erteilt“, erklärt sie. „Wir bitten die Eltern darum, auf die schriftlichen Rückmeldungen zu warten. Denn aufgrund des hohen Anfrageaufkommens sind die zentrale Annahmestelle und die Postfächer stark belastet. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, alle Rückfragen zur Vergabe so zeitnah wie möglich zu beantworten.“ Weiterhin betont sie, dass auch Anfragen direkt an die Kitaleitungen möglichst vermieden werden sollten, da diese momentan stark in die pädagogische Arbeit eingebunden sind.
Insgesamt ist es wichtig, dass alle Beteiligten – Eltern, pädagogisches Fachpersonal und kommunale Einrichtungen – gemeinsam daran arbeiten, die Herausforderungen im Bereich der Kinderbetreuung zu bewältigen. Durch gegenseitiges Verständnis und Unterstützung kann eine bessere Betreuung für die Kinder gewährleistet werden.
Hinweis zu den Rückmeldungen:
Sollten Sie sowohl eine Absage für die Vormerkung Ihre Kindes, als auch ein Platzangebot bekommen haben, ist das dem Nachrückverfahren geschuldet. Das Platzangebot steht über der Absage und die Absage ist somit nichtig.
08.05.2024 14:51:55