Selket Chlupka und Reinhard Sigle, NETZ_SPLITTER
Ausstellung vom 25. Januar bis 10. März 2009
Diese Paarausstellung einer jungen Akademiestudentin der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste gemeinsam mit einem etablierten Künstler stellt formale Bezüge zwischen beiden Werkgruppen her, zeigt jedoch gleichzeitig reizvolle Gegensätze auf.
Selket Chlupka arbeitet zweidimensional auf großformatigen Papierbahnen. In eine netzartige Struktur, teils aus Sprühfarbe, die mittels Schablonen aufgebracht wird, teils aus farbiger Tusche, mit Feder aufgetragen, integriert sie häufig Schriftelemente und großzügige Pinselgesten. Sparsamer Farbauftrag und vehement bearbeitete Stellen, Verdichtungen mit heruntertropfender Farbe erzeugen spannungsvolle Kontraste. Die Formgebung der Strukturen lässt Assoziationen an Organisches, Pflanzliches zu. Erlebte Situationen, Gefühlszustände und dadurch ausgelöste Entwicklungsprozesse geben den Anstoß für die gegenstandslosen, stark abstrahierten Arbeiten.
Reinhard Sigles dreidimensionale Holzobjekte scheinen energiegeladen im Raum zu zerbersten, zu splittern, zu explodieren. Gleichzeitig haben sie eine Leichtigkeit, schweben schwerelos. Aus der Nähe betrachtet handelt es sich um rohes, farbig gefasstes Material. Distanz verändert die Ästhetik der Objekte. Sie erscheinen weicher, nahezu pelzartig.
Beide Positionen sind wandelbar je nach Lichteinfall und Perspektive und ermöglichen immer wieder neue Wahrnehmungen des Raumes.