„Zusammen leben, zusammen wachsen“ war auch 2020 das Motto der Interkulturellen Woche. Begegnungen und Austausch zu pflegen war wegen der Corona-Pandemie jedoch eine Herausforderung.

Eigentlich hätte nach dem gelungenen Start der ersten Interkulturellen Woche im Vorjahr das Programm weiter ausgebaut werden sollen. Es gab viele neue Ideen und neue Interessenten. Dann kam die Corona-Pandemie und brachte fast alles zum Erliegen, was mit Kultur, Kunst, Tanz und Begegnung zu tun hatte. „In dieser Zeit ein Programm zu planen, war eine Herausforderung“, sagt die Integrationsbeauftragte Andrea Koch-Widmann. Es galt, interessante Beiträge zu finden, die unter Abstands- und Hygieneregeln möglich sind. „Die Interkulturelle Woche von vornherein abzusagen, war für uns nur die allerletzte Option“, erklärt sie.

NEU Foto für Homepage IKW 2020 4

Zweisprachige Vorlesestunden

Mit einer besonderen Aktion schlugen die Stadtbücherei und das Projekt „eins plus b“ Corona von vornherein ein Schnippchen:

Die beliebten zweisprachigen Vorlesestunden für Kindergartenkinder standen als Videos auf den Websites der Bücherei und der Stadt im gesamten Zeitraum der Interkulturellen Woche rund um die Uhr zur Verfügung. Gelesen wurde dieses Mal auf Deutsch-Rumänisch und Deutsch-Portugiesisch.


Internationaler Tag des Übersetzens

Dolmetschen ist eine hohe Kunst und birgt eine große
Verantwortung. Dessen sind sich die ehrenamtlichen
Dolmetscher*innen des Dolmetscherpools in Ostfildern, in
Filderstadt und im Landkreis Esslingen bewusst. Diese
gemeinsame Veranstaltung befasste sich am „Internationalen
Tag des Übersetzens“ mit der spannenden Thematik
des Dolmetschens. Hes Sedik vom Staatsministerium Baden-
Württemberg, tätig im Projekt für den Schutz jesidischer
Frauen, berichtete über ihre langjährigen Erfahrungen beim Dolmetschen
für vulnerable Gruppen. Anschließend
hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich über ihre
eigenen unterschiedlichsten Erfahrungen beim Dolmetschen
auszutauschen. Sei es bei einem GEHspräch oder bei einem
Spiel. Dolmetscher*innen, ob professionell oder ehrenamtlich,
aber auch alle Interessierten waren hierzu herzlich eingeladen.


Kulturkoffer "Heimat"

Heimat ist etwas sehr Persönliches. Heimat kann man sich weder aussuchen noch beschaffen, vielleicht finden – aber auch verlieren. Auch wer in der angestammten Heimat bleibt, muss sich mit Veränderungen auseinandersetzen.
Gudrun Pampel, vor Jahrzehnten selbst zugezogen, kam mit ihrem Kulturkoffer voller Bildern und Gegenständen und lud ein zum Gespräch über das Thema „Heimat“.


Neigschmeckte - damals und heute

Ein Erzählcafé zum Thema: Wie Integration gelingen kann.
„Neigschmeckte“ werden landläufig Zugezogene genannt, die von außen ins Schwabenland, in die Stadt oder in das Quartier kommen. Wie aus Fremden Freunde werden, berichteten
alte und neue „Neigschmeckte“ mit persönlichen Geschichten im Erzählcafé .


Internationales Marktcafé

Während des Wochenmarktes können Obst, Gemüse und Leckereien aus aller Herren Ländern erworben werden. Internationales Flair gab es auch beim Marktcafé – mit einer Tasse Tee aus dem Samowar oder einem starken Kaffee. Die Besucher gönnten sich eine
Pause mit netten Gesprächen und andern Menschen. 


#LeaveNoOneBehind

Der „Tag des Flüchtlings“ fand am 2. Oktober während der Interkulturellen Woche statt. Mit der Aktion „#LeaveNoOneBehind“ sollte auf die Situation von Flüchtlingen aufmerksam gemacht werden. Und es sollte der Blick darauf gerichtet werden, welche Folgen unser derzeitiger Lebensstil auf Klima, Umwelt und damit auch auf Fluchtursachen hat.


Unterstützt von der katholischen Frauengruppe Maria 2.0, dem Asylbeauftragten im evangelischen Kirchenbezirk Bernhausen, Pfarrer Thomas Ebinger (Kemnat), weiteren kirchlichen Akteur*-innen und dem Freundeskreis Asyl fandeine „Schuh-Aktion“
statt. Hier formulierten Bürger*innen ihre sehr persönlichen Anliegen auf Plakaten, die neben mitgebrachten Schuhen standen.


Tag der offenen Tür in der Parksiedlerei

Mit einem großen Fest konnte der frisch fertig gestellte Bürgerraum, die Parksiedlerei,  leider nicht eröffnet werden. Einen kleinen Tag der offenen Tür gab es dennoch, organisiert von den WiPS („Wir in der Parksiedlung“) und der neuen Quartiersmanagerin, Iryna Gumenchuk.
Mit Tanzaufführungen und Musik wurde die Eröffnung des neuen Raums gefeiert, der bürgerschaftlichen Aktivitäten zur Verfügung stehen, interkulturelle Begegnungen
und den Zusammenhalt im Stadtteil befördern soll.


Musikkonzert - „hindustani classical“​

Klassische, Indische Musik – „hindustani classical“ – ist die Tonkunst von Nordindien, Bangladesh, Pakistan und Afghanistan. Ihre noch heute praktizierte Form fand sie im
16. Jahrhundert. Die Musikstücke bringen jeweils eine Stimmung zum Ausdruck; sie
haben einen langsameren, meditativen Teil gefolgt von einen stark rhythmischen,
im Tempo zunehmenden Teil. Gespielt werden sie von kleinen Ensembles, nicht
nach Noten, sondern in Improvisation.

Künstler: Hindol Deb – Sitar, Florian Schiertz – Tabla