Modal Split

Die Zusammensetzung des Verkehrs lässt sich am einfachsten über den Modal Split erkennen und macht Veränderungen über die Zeit ersichtlich. Der Modal Split kann als eine Kenngröße verstanden werden, um die prozentuale Aufteilung der Nutzung einzelner Verkehrsmittel zu beschreiben. Im Rahmen der Verkehrsuntersuchung in Ostfildern wurde das Verkehrsaufkommen der Gesamtstadt und der einzelnen Stadtteile ermittelt.


Die Mobilität der Zukunft

Weniger Verkehr auf den Straßen, keine Staus und mehr Ruhe. Ab und an vernimmt man das Schnurren eines Elektro-Car-Sharing-Autos oder das Brummen von mit Wasserstoff betriebenen ÖPNV-Bussen. Fahrradfahrende und Fußgänger*innen prägen das Stadt- und Straßenbild. Die Verkehrsinfrastruktur wird digital geleitet, PKWs autonom gesteuert und intelligente Assistenzsysteme runden die Mobilität der Zukunft ab. Was heute noch nach Utopie klingt, hat einen hohen Realitätsbezug. Denn die Mobilität der Stadt befindet sich im Wandel. Und Gründe dafür sind vor allem die steigenden Energie- und Verkehrskosten, der technische Fortschritt sowie das zunehmende Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein.

Die Stadt Ostfildern hat schon in einigen Bereichen Projekte zur Mobilität angestoßen und darauf soll nun weiter aufgebaut und diese miteinander verbunden werden:


Fußverkehr
  • Barrierefreier öffentlicher Raum: Überprüfung in Kooperation mit der Gesellschaft Forum Inklusiv, Straßen-/„Fußgängerüberwege“: Grundlage: Verkehrszählung, Beleuchtung, Geschwindigkeit, Sichtweiten, Verkehrsstärke, Konzept Realisierung 2019-2024
  • Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum: Umgestaltung der Hindenburgstraße. Es wurde ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich als „shared space“ mit Tempo 20/30 geschaffen.
  • Schulweghelden – Auf die Füße, fertig, los!: Die Lindenschule in Ostfildern nimmt im Jahr 2019-2020 an dem Pilotprojekt Schulweghelden der AGFK-BW teil. Ziel des Projektes ist, dass Eltern ihre Kinder wieder vermehrt zur Schule laufen lassen. Das Projekt wird vom Innen- und Kultusministerium des Landes begleitet und vom Verkehrsministerium gefördert. (vgl. AGFK 2019b: o.S.)
  • Fußgängerüberwege: Ausgestaltung von barrierefreien Fußgängerüberwegen

Radverkehr
  • Seit 2015 ist Ostfildern Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen Baden-Württemberg (AGFK BW) und steht in Rad- und Fußverkehrsthemen in engem Kontakt mit anderen Kommunen.
  • Radweg Körschtalviadukt (Projekt der Landesregierung): 2019 wurde die attraktive Radverbindung zwischen dem Neckartal und den Fildern fertiggestellt. Radfahrer haben seitdem die Möglichkeit, das Körschtalviadukt zu nutzen und so das Körschtal ohne den großen Höhenunterschied überwinden zu können.
  • Ausbau einer Radfahrverbindung (interkommunal): 2020 erfolgt der Ausbau einer Radfahrverbindung zwischen Esslingen und Ostfildern als Gemeinschaftsprojekt der beiden Kommunen, finanziell unterstützt aus Fördermitteln der Landeregierung (Programm LGVFG-RF).
  • Neuausschilderung (interkommunal): 2020 erfolgt die Neuausschilderung der Hauptradrouten Ostfilderns in Kooperation mit dem Landkreis Esslingen. 2019 erfolgte die Ausweisung der Filderradroute, 2020 die Ausschilderung der ergänzenden Durchmesserlinien der Filderrradroute.
  • AGFK Modellprojekt „Schutzstreifen“: die Stadt Ostfildern nimmt in drei Ortsteilen bis Ende 2021 an einem Modellprojekt der Landesregierung zur Erprobung von Schutzstreifen unter erschwerten Rahmenbedingungen (innerorts wie außerorts) teil. Bei positiver Erprobung werden Ausnahmeregelungen fest in das Landesgesetz aufgenommen, sodass keine Sondergenehmigungen mehr erteilt werden müssen. (vgl. agfk 2019: o.S)
  • E-Bikes für Verwaltung: seit 2015
  • Stadtradeln: Seit 2016 nimmt Ostfildern am Stadtradeln teil. Radeln Sie über einen Zeitraum von drei Wochen im Alltag möglichst viele Kilometer - egal ob zum Einkaufen, auf dem Arbeitsweg oder in der Freizeit. Denn mit Spaß und Begeisterung am Radfahren sollen zahlreiche Radler für ein besseres Klima und mehr Radverkehr in die Pedale treten.
  • Seit 2021 werden Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, mit einem Zuschuss pro gefahrenen Tag gefördert. Weiterhin besteht die Möglichkeit eines zinslosen Gehaltsvorschusses zum Erwerb eines Pedelecs oder Fahrrads
  • Im Sommer 2021 wurden zwei Regio Rad Stationen in den Ortsteilen Scharnhauser Park und Scharnhausen mit je 5 Pedelecs in Betrieb genommen

PKW-Verkehr
  • Nordumfahrung Neuhausen: In Zusammenhang mit dem Großprojekt S21 wird die nördlich der Gemeinde Neuhausen verlaufende L1204 auf die Nordseite der Autobahn A8 verlegt.
  • Lärmminderungsplan (2017): der Lärmminderungsplan bietet die Möglichkeit ein Programm zur systematischen Verminderung der Lärmbelastung der Bevölkerung zu erstellen und eine koordinierte Durchführung der erforderlichen Maßnahmen zu ermöglichen.
  • Tempo 30/ Geschwindigkeitsanzeigen: seit 2017 werden vermehrt Tempo 30 Zonen im Rahmen des Lärmaktionsplans ausgebildet. Sie dienen der Verflüssigung und der Verkehrsberuhigung. Die Zonen gelten vor allem zwischen 22 und 6 Uhr morgens innerörtlich. Zusätzlich wurden „Smiley“-Anzeigen eingeführt, die die Verkehrsteilnehmer auf ihre tatsächliche Geschwindigkeit aufmerksam machen sollen.
  • Parkraum: Bewirtschaftung / Parkgebührensatzung GR 31.01.2018
  • Carsharing: „Stadtmobil“, regelmäßige Aktionen
  • Straßenräume: Sanierung, Umbau, Verkehrsberuhigung: abgeschlossen Ruit Kronenstraße, Scharnhausen. In Realisierung: Nellingen Hindenburgstraße. Planung: Kemnat Heumadener/ Hauptstraße

Elektromobilität
  • E-Mobility-Allee: Im Forschungsprojekt "E-Mobility-Allee" testeten zehn Haushalte 18 Monate lang (Mai 2018 bis Oktober 2019), wie E-Mobilität das Stromnetz beeinflusst. Dafür stattete Netze BW die Bewohner mit E-Autos und Ladeinfrastruktur für zu Hause aus. Ziel war es, das Ladeverhalten der Menschen und deren direkte Auswirkungen auf das Stromnetz zu analysieren. Im zweiten Schritt wurden Möglichkeiten zur Optimierung der Netzstabilität direkt in der Praxis getestet. Das Ergebnis zeigte, dass der befürchtete „Coming-Home-Effekt“ ausblieb und die Netzbelastung weniger hoch war als befürchtet. (vgl. Schwarz 2019: o.S.)
  • Elektromobilitätskonzept (Prognos-Projekt): Für die Entwicklung eines landeskreisweiten Elektromobilitätskonzeptes, deren Ziel der flächendeckende und bedarfsgerechte Ausbau der Ladeinfrastruktur ist, werden seit Juni 2019 Potentiale aufgezeigt und zielgerichtete Investitionen gefördert. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. (vgl. Landratsamt Esslingen 2019: 7)
  • E-Fahrzeugflotte Stadt Ostfildern: E-KFZ, Transporter, E-Bikes für Verwaltung (seit 2015) bedarfsorientierter Ausbau, u. a. BBH, HSM, Botendienste, Verkehrsüberwachung, Standorte der Verwaltung

ÖPNV
  • Stadtticket: Das Stadtticket kann ab April 2020 genutzt werden. Für drei Euro (sechs Euro für Gruppen) besteht die Möglichkeit innerhalb des Stadtgebietes Ostfilderns (und Heumadens) die öffentlichen Verkehrsmittel den gesamten Tag zu nutzen. Dieses Ticket wird von der Kommune bezuschusst und zunächst probeweise für ein Jahr eingeführt.
  • Fernbus-Haltestelle im Scharnhauser Park (Flixbus): GR 18.04.2018
  • Stadtbahn: Verlängerung nach Esslingen im Regionalverkehrsplan: Großes verkehrliches Wirkungspotential und verbesserte Vernetzung von Stadt- und S-Bahn. Wertung: hoch Dringlichkeit
  • Fahrgastunterstände (FGU): Konzept mit Werbeanlagen 2016, Laufzeit 01.01.2018 bis 31.12.2031: 36 von 67 Bushaltestelle sind neu ausgestattet.
  • Jobtickets: für Mitarbeiter der Verwaltung
  • Barrierefreie Bushaltestellen: Bushaltestellen werden sukzessive barrierefrei ausgebaut. Umsetzungspflicht bis 2022 Konzept Haltestellen-Vollerhebung VVS
  • Dynamische Fahrgastinformation: an den Bushaltestellen Ludwig-Jahn-Straße (Endhaltestelle Nellingen), Kreuzbrunnen und an der Haltestelle Ruit wird die dynamische Fahrgastinformation eingerichtet. Diese Haltestellen dienen der Verknüpfung zu Stadtbahn. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen eines Förderprogramms des Landkreises Esslingen zu Einrichtung von DFI Anzeiger (klassisch und „light“)

Intermodale Bausteine
  • Überregionale Mobilität: Expressbus „RELEX“, Felix-Bus-Angebot, Busverbindung Flughafen/ Messe, Stadtbahnlinie U7 zu Fernverkehre DB, Schienenanbindung nach Esslingen (standardisierte Bewertung)
  • Verkehrssteuerung, -lenkung überregional: 1. Förderprogramm RMP Oktober 2017 bis Ende 2020: intelligente, vernetzte und nachhaltige Mobilität durch Digitalisierung, Unfallprävention, Verkehrsangebote situationsbedingt steuern.
  • Gewerbliche Verkehre: Lieferverkehre Gewerbe, Internethandel, landwirtschaftliche Verkehre, Baustelleninformationen: Halbjahresgespräche mit den Vertretern der Naturschutzgruppen: Klärung Konflikte verschmutzter Wege, Ausbau/ Breite multikodierter Flächen, Bündelung Fahrradfahrer durch eindeutige Ausschilderung
  • Umstiegspunkte: Ausbau Knoten „Hubs“, Vernetzung/ Nutzung unterschiedlichen Verkehrsarten: Stadtbahn, Bus, Fahrrad, Sharing-Angebote. Digitalisierung: Ausbau WLAN, Information- und Kommunikation, Abrechnungssysteme, Taktverdichtung. Angebot Ladeinfrastruktur.