Städtische Klimaschutzbemühungen sind auf einem guten Weg
Die Stadt Ostfildern beteiligt sich am European Energy Award. Mit dieser Initiative können Kommunen ihre Klimaschutzbemühungen verbessern. Im Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) wurde eine Zwischenbilanz gezogen.
Als sich die Stadt Ostfildern im vergangenen März zur Teilnahme am European Energy Award entschloss, musste die Stadt in Sachen Klimaschutz nicht bei Null beginnen. „Wir haben bei einer ersten Überprüfung durch einen Berater 57 Prozent der möglichen Punkte erhalten. Man sieht daran, dass wir bisher schon einiges für den Klimaschutz getan haben“, sagte Daniela Weisbarth, die städtische Umwelt- und Klimaschutzmanagerin, im ATU. Allerdings müsse auch bedacht werden, dass bei den 90 teilnehmenden Kommunen in Baden-Württemberg ein durchschnittlicher Zielerreichungsgrad von 68 Prozent verzeichnet werde. „Man sieht also auch, dass wir noch einiges an Luft nach oben haben“, sagte Weisbarth.
Die Beteiligung am European Energy Award sei als Reiz anzusehen, Klimaschutz als kommunale Querschnittsaufgabe zu verstehen. Dafür wurde ein ressortübergreifendes städtisches Energieteam aus sieben Personen gebildet, das die gemeinsame Ausarbeitung, Planung und Umsetzung eines klimapolitischen Arbeitsprogramms vorantreibt, in den Fachabteilungen Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen schaffen und die Beteiligung und Motivation der Beschäftigten fördern will.
Für die Zwischenbilanz und die Bewertung der Klimaschutzaktivitäten der Kommune sind laut Weisbarth 79 Einzelmaßnahmen betrachtet worden, die in sechs Bereichen zusammengefasst wurden. Dazu gehören Raumplanung, Versorgung und Entsorgung, kommunale Gebäude und Anlagen, Mobilität, interne Organisation sowie Kommunikation. „Damit sind alle Bereiche abgedeckt, die die Kommune beim Klimaschutz direkt oder indirekt beeinflussen kann“, sagte Weisbarth.
In der Betrachtung und Analyse der einzelnen Bereiche sei auffällig, dass die Stadt etwa bei der Mobilität, der internen Organisation und besonders beim Energiemanagement schon „ganz gut unterwegs“ sei. Manches andere indes wie etwa die Entwicklungsplanung und die Raumordnung, besonders aber die Ver- und Entsorgung weist deutliche Schwächen auf und hat ein hohes Verbesserungspotenzial. „Andererseits sind viele Themen schon angestoßen und auf den Weg gebracht worden“, sagte die Klimaschutzmanagerin. Wenn die bisherigen Ideen und die Vorhaben in der kommunalen Wärmeplanung, die Umsetzungsstrategie Mobilität und die Erkenntnisse aus der Analyse von Klimawandeleffekten konsequent umgesetzt würden, sei mit einem weiteren Plus von etwa zehn Prozentpunkten bei der Zielerreichung zu rechnen.
„Ab 75 Prozent der möglichen Punkte bekommt man den Gold-Award für herausragendes Engagement im Klimaschutz mit Vorbildcharakter. Wir hoffen, dass wir in einer externen Prüfung gut abschneiden und die Auszeichnung erhalten. Wir nehmen allerdings nicht wegen dem Gold-Award teil. Es geht uns um den Prozess, die Auszeichnung ist ein Ansporn, besser zu werden“, sagte Weisbarth.
Den ausführlichen Bericht zur Zwischenbilanz können Sie hier (PDF/ 1.67 MB) - nicht barrierefrei herunterladen.
07.11.2022
14.11.2022 00:00:00 |