„Außergewöhnliches geleistet“
Oberbürgermeister Christof Bolay hat kürzlich die Bürgermedaille der Stadt Ostfildern an Werner Schmidt und Norbert Simianer für ihr jahrzehntelanges Engagement für die Stadt verliehen.
„Die Bürgermedaille ist keine alltägliche Auszeichnung. Damit können nur Persönlichkeiten geehrt werden, die sich besondere Dienste um die Stadt Ostfildern erworben haben“, sagte Oberbürgermeister Christof Bolay anlässlich der Verleihung der Medaille an Werner Schmidt und Norbert Simianer am Freitag der vergangenen Woche. Landtagsabgeordnete, die Mitglieder des Gemeinderats, politische Weggefährten und nicht zuletzt die Familien der beiden Geehrten waren zu einer vom Fagott-Quintett der Musikschule Ostfildern umrahmten Feierstunde im Stadthaus im Scharnhauser Park zusammengekommen.
„Wir ehren zwei Persönlichkeiten, die Außergewöhnliches geleistet haben“, sagte Bolay und beleuchtete den Werdegang und das Engagement von Simianer und Schmidt. Beide waren Lehrer und Schulleiter und haben in den vergangenen Jahrzehnten die Entwicklung des Schulstandorts Ostfildern an entscheidender Stelle begleitet. Insbesondere aber engagierten sich beide jahrzehntelang kommunalpolitisch.
Norbert Simianer wurde erstmals im Jahr 2004 in den Gemeinderat gewählt, von 2012 bis 2023 war er Vorsitzender der CDU-Fraktion, zur Kommunalwahl im vergangenen Jahr trat er nicht mehr an. Uwe Stahlmann, sein Nachfolger im Amt, würdigte Simianers Wissen und Kompetenzen als „große Bereicherung“. Nicht zuletzt habe er in der Fraktion ein „wertschätzendes und vertrauensvolles Miteinander“ geschaffen. Zeitweise sei die Hälfte der Gremiumsmitglieder seine ehemaligen Schüler gewesen. „Er hat quasi die Ausbildung für Stadträte geleistet“, sagte Stahlmann.
Simianer dankte für die Ehrung und betonte in der Rückschau auf 20 Jahre Gemeinderat und zehn Jahre Mitgliedschaft im Kreistag, es sei „spannend zu sehen, dass man in der Kommunalpolitik etwas bewegen“ könne, und ermutigte die Bürgerinnen und Bürger, sich im politischen Ehrenamt zu engagieren. „Die da oben machen eben nicht, was sie wollen.“
Werner Schmidt könne „auf ein politisches Lebenswerk blicken, das beispiellos ist“, erklärte Bolay. „53 Jahre Gemeinderat, 41 Jahre Lehrer in Kemnat, 40 Jahre im Kreistag, 32 Jahre Schulleiter – alles was Sie machen, machen Sie besonders lange und engagiert.“ Schmidt hatte seinen kommunalpolitischen Einsatz im Jahr 1971 begonnen, als er im Alter von 29 Jahren für die SPD in den Gemeinderat von Kemnat gewählt worden war. 1998 wurde ihm im Alter von 55 Jahren für sein Engagement im Gemeinderat, im Kreistag, für das Krankenhaus Ruit, seine Kirchengemeinde und die Bezirkssynode das Bundesverdienstkreuz verliehen. Kemnat und die Stadt Ostfildern 53 Jahre lang zu begleiten und zu gestalten sei „eine einmalige Leistung“, sagte Bolay. Er halte es für ausgeschlossen, dass diese Marke in der Stadt jemals übertroffen werden kann.
Schmidt hob hervor, dass seine lange kommunalpolitische Tätigkeit zumeist von Kompromissbereitschaft und konstruktiver Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen im Gemeinderat, aber auch mit den jeweiligen Verwaltungen geprägt war. Nun blicke er zufrieden zurück. Das Engagement in der Kommunalpolitik hinterlasse zwar Spuren, „aber ich habe das Loslassen gelernt“, sagte Schmidt.
Stefanie Sekler-Dengler, Schmidts Nachfolgerin im Fraktionsvorsitz der SPD, würdigte dessen Lebensleistung und Verdienste. „Dieser große Einsatz ist bewundernswert, diese Jahrzehnte bleiben unerreicht.“
13.02.2025 11:51:21 |