KW06_Bürgerinfo_Friedhofserweiterung Ruit_Foto Carina Hornung

Die Stadtverwaltung hat kürzlich im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung die Pläne zur Erweiterung des Friedhofs Ruit vorgestellt. Im gut besuchten Bürgerhaus Ruit informierten Vertreter der Stadt über die weitgehend ausgeschöpften Kapazitäten des Friedhofs und die notwendigen planungsrechtlichen Schritte.

Die geplante Erweiterung, die eine angrenzende städtische Grünfläche im Südwesten des Friedhofs umfasst, soll insbesondere die wachsende Nachfrage nach pflegefreien Urnengräbern und Kolumbarien decken.

Anpassungen an Bestattungskultur

In den vergangenen Jahren hat sich die Bestattungskultur stark verändert: Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine Urnenbestattung. In Ostfildern liegt der Anteil mittlerweile bei rund 70 bis 75 Prozent. Zudem steigt die Nachfrage nach pflegefreien Grabstätten, da Angehörige häufig nicht mehr in unmittelbarer Nähe wohnen oder die Pflege aus gesundheitlichen Gründen nicht übernehmen können. Diese Entwicklungen machen eine Erweiterung der Friedhofsflächen erforderlich. Bereits 2016 wurde in Ruit eine erste Urnenwand mit 108 Nischen errichtet, die später um weitere 72 Nischen erweitert wurde.

Neue Kapazitäten

Doch bereits Anfang 2023 waren alle Plätze belegt, weshalb nun zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden müssen. Da innerhalb der bestehenden Friedhofsgrenzen keine weiteren Flächen zur Verfügung stehen, sieht die Stadt die Aktivierung der Erweiterungsfläche als alternativlos an.

Urnengräber und Umfassungsmauer

Die geplante Erweiterung sieht neben zusätzlichen Grabfeldern eine neue Friedhofsmauer vor, die sich in unterschiedlicher Höhe an die bestehende Mauer anpasst. In die Innenseite der Mauer sollen teilweise Urnennischen integriert werden. Die südliche Eingangssituation wird zudem neu gestaltet. Ein Hauptweg wird die bestehende Friedhofsmauer durchbrechen und die neue Fläche an den Bestand anbinden.

Fragen aus der Bürgerschaft

Die Bürgerinnen und Bürger nutzten die Veranstaltung, um Fragen zu stellen und ihre Meinungen zu äußern. Während einige die Notwendigkeit zusätzlicher Grabstätten anerkannten, äußerten andere Bedenken hinsichtlich der Inanspruchnahme der Grünfläche und möglicher Auswirkungen auf angrenzende Grundstücke. Baubürgermeister Michael Lübke betonte die Notwendigkeit der Maßnahme: „Uns ist bewusst, dass Veränderungen immer auch Fragen aufwerfen. Doch der Friedhof ist ein wichtiger Bestandteil unserer Stadt, und wir müssen sicherstellen, dass auch künftig ausreichend würdige Bestattungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.“ Gleichzeitig sicherte er zu, dass die Anregungen in den weiteren Planungsprozess einfließen werden.

Weiteres Vorgehen

Im nächsten Schritt wird der überarbeitete Bebauungsplanentwurf öffentlich ausgelegt, sodass die Bürgerschaft erneut Gelegenheit zur Stellungnahme hat. Der Gemeinderat wird anschließend über die eingegangenen Rückmeldungen beraten, bevor voraussichtlich Ende 2025 der Satzungsbeschluss erfolgt.

 



06.02.2025 10:48:36