Naherholung, Gemeinschaft und Freiräume
Die Bürgergärten im Scharnhauser Park sollen in den kommenden Jahren umgestaltet und an die Folgen des Klimawandels angepasst werden. Der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) hat einen Bericht dazu zur Kenntnis genommen.
Die Bürgergärten im Scharnhauser Park wurden mit bürgerschaftlichem Engagement aus den Traumfeldern der Landesgartenschau 2002 entwickelt. Allerdings ist das Areal gestalterisch und auch strukturell entwicklungsbedürftig. Wie Carina Hornung, Abteilungsleiterin Planung im Fachbereich 3 (Planung, Baurecht und Liegenschaften), im ATU erläuterte, sollen die Bürgergärten – abgeleitet aus den Handlungsaufträgen aus dem Stadtentwicklungskonzept – als „Freifläche für die Gesamtstadt“ von allen Bürgern genutzt werden können. „Wir streben ein pflegearmes Gebiet an, unter anderem durch eine Reduktion von Wegen und Vergrößerung zusammenhängender Grünflächen. Dazu wollen wir auch ein Augenmerkt auf das Thema Klimaanpassung legen“, sagte sie.
Klimaanpassung und Biodiversität
Funktionierende und gepflegte Gärten sollen erhalten bleiben, die dort ehrenamtlich aktiven Bürgerinnen und Bürger unterstützt werden. Strukturen wie die Hecken, die bislang schon eine hohe Biodiversität – also eine große Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten – versprechen, sollen aufgewertet werden. Zusammenhängende Strukturen zu schaffen bedeute zudem nicht, die bestehende Vegetation großflächig zu entfernen und das Gelände vollständig zu verändern. Es handelt sich vielmehr um eine schrittweise Transformation, die sich nach und nach entwickeln soll“, erklärte Hornung. Abgeleitet aus der vor zwei Jahren begonnenen Bürgerbeteiligung und den Workshops dazu soll das Gebiet neben der Klimaresilienz und der Naherholung auch für Veranstaltungen nutzbar sein, Angebote für Jugendliche aufweisen und hohe Aufenthaltsqualität für alle Generationen sowie Möglichkeiten für naturnahes Spielen und Erleben bieten.
Intensive Bürgerbeteiligung
Dafür könnte der nördliche Teil für ruhige Nutzungen wie etwa Gärtnern, die Mitte als Park-Areal und der Süden für Aktivitäten genutzt werden. Dort wären auch weitere Entwicklungsbausteine wie eine Ausgabetheke oder möglicherweise die Toilette für alle angesiedelt. „Wir bereiten den Rahmen vor, wie das umgesetzt wird, muss im Gremium beraten und entschieden werden“, sagte Hornung. Die strukturelle Umgestaltung der Bürgergärten könnte finanziell wesentlich über die Naherholungskonzeption des Landschaftsparks Region Stuttgart unterstützt werden. Da bestehe die Möglichkeit einer Kofinanzierung von bis zu 50 Prozent, berichtete Hornung.
Engagierte gesucht und Eröffnungsfest
Als erster Baustein soll von Mai bis Oktober im nördlichen Teil ein Gemeinschaftsgarten als Nachbarschaftsprojekt mit gemeinschaftlichem Gärtnern in Hochbeeten entstehen. Dafür werden noch engagierte Personen, Vereine oder Initiativen gesucht. Ziele sind interkulturelle und inklusive Begegnungen und ein generationenübergreifendes Miteinander. Am Montag, 5. Mai, soll das Eröffnungsfest gefeiert werden.
01.04.2025 10:50:55 |