KW08_Ruit_Kichheimer Straße_Archivfoto Dominique Wehrle

Der Gemeinderat hat mit großer Mehrheit die Fortschreibung des Lärmaktionsplans beschlossen. Ziel ist es, die Belastung durch Straßenverkehrslärm deutlich zu reduzieren. 

Ausgangspunkt für die Fortschreibung des Lärmaktionsplans sind die aktuellen Ergebnisse der Lärmkartierung 2022. Diese basieren auf aktualisierten Kartengrundlagen, zudem wurde für die Lärmaktionsplanung die Berechnungsmethodik überarbeitet. Da diese neueren Daten eine zuverlässigere Einschätzung der Lärmbelastung ermöglichen, wurde die zuvor begonnene dritte Runde der Lärmaktionsplanung übersprungen. Die Auswertung zeigt, dass die Lärmbelastung in Ostfildern im Vergleich zu den vorherigen Erhebungen weiter gestiegen ist. Die Stadtverwaltung hat daher auf Basis dieser Daten die Planinhalte überarbeitet.

Laut Bundes-Immissionsschutzgesetz sind Kommunen verpflichtet, alle fünf Jahre einen Lärmaktionsplan aufzustellen und fortzuschreiben. Dabei werden Bereiche mit hohen Lärmpegeln identifiziert und Maßnahmen zur Reduzierung festgelegt. Besonders problematisch sind Belastungen oberhalb von 65 dB(A) am Tag und 55 dB(A) in der Nacht, die als gesundheitskritisch gelten. „Lärm in diesen Bereichen kann gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen und erfordert daher dringenden Handlungsbedarf“, betonte Frank Gericke von Modus Consult Gericke GmbH & Co. KG während seiner Vorstellung der Pläne im Gremium.

Effektive Maßnahmen zur Lärmreduzierung

Um die Lärmbelastung zu senken, setzt die Stadt Ostfildern auf eine Kombination aus zwei zentralen Maßnahmen: Geschwindigkeitsreduzierung und Fahrbahnsanierung. „Die Reduzierung der Geschwindigkeit ist eine vergleichsweise schnell umsetzbare Maßnahme, die einen spürbaren Effekt auf die Lärmbelastung hat“, erklärte Gericke. Im Rahmen des neuen Plans ist vorgesehen, auf besonders betroffenen Streckenabschnitten Tempo 30 ganztägig anzuordnen. Dies soll nicht nur den Lärmpegel senken, sondern auch die Verkehrssicherheit erhöhen.

Zusätzlich sollen Straßen mit schadhaften Fahrbahndecken saniert und mit lärmmindernden Belägen ausgestattet werden. „Fast überall müssen wir in Kombination der beiden Maßnahmen denken“, betonte Gericke. Moderne Asphaltbeläge können den Lärm um mehrere Dezibel reduzieren und so zur Entlastung der Anwohner beitragen. „Die Lärmbelastung wird zwar weiterhin gegeben sein, aber die Überschreitungen der kritischen Schwellenwerte können ganz erheblich reduziert werden“, so Gericke. Die Maßnahmen führen insgesamt zu einer deutlichen Reduzierung der betroffenen Personen und senken gleichzeitig die Lärmschadenskosten.

Beteiligung der Öffentlichkeit

Der Entwurf des Lärmaktionsplans wird erneut im Internet veröffentlicht, der genaue Zeitraum wird in der Stadtrundschau bekanntgegeben. Dadurch erhalten die Bürgerschaft sowie Träger öffentlicher Belange die Gelegenheit, Stellungnahmen abzugeben. Alle eingehenden Anregungen werden von der Stadtverwaltung geprüft und gegebenenfalls in die endgültige Fassung des Plans eingearbeitet.

 



18.02.2025 12:29:37