Mehr Ressourcen für Jugendarbeit
Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, die Mobile Jugendarbeit personell zu stärken. Ab dem Jahr 2026 wird die bisher mit 0,7 Stellen ausgestattete Fachkraftstelle beim Kreisjugendring Esslingen (KJR) auf eine volle Stelle aufgestockt. Die Stadt erhöht dafür den jährlichen Zuschuss an den KJR um rund 25.000 Euro.
Die Mobile Jugendarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Jugendhilfe und richtet sich insbesondere an junge Menschen, die durch klassische Angebote der Jugendarbeit schwer zu erreichen sind. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Einzelfallhilfe, Cliquenarbeit, soziale Gruppenarbeit sowie Gemeinwesenarbeit. Die Mitarbeitenden unterstützen Jugendliche bei Behördenangelegenheiten, Bewerbungen, schulischer Nachhilfe, Wohnungssuche und der Vermittlung in Beratungsstellen.
In den vergangenen Jahren ist der Unterstützungsbedarf deutlich gestiegen. Besonders Jugendliche mit Fluchtbiografie benötigen intensive Betreuung – etwa aufgrund unsicherer Aufenthaltsverhältnisse, mangelnder Deutschkenntnisse oder psychischer Belastungen. Auch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie sowie die aktuelle wirtschaftliche Lage tragen dazu bei, dass mehr junge Menschen auf das niedrigschwellige Angebot angewiesen sind. Ein weiterer Fokus der Mobilen Jugendarbeit liegt auf der Gewaltprävention, insbesondere im Umfeld des Campus. Die Präsenz an Treffpunkten außerhalb der Schulzeiten spielt dabei eine zentrale Rolle. Aktuell können solche Einsätze jedoch nur eingeschränkt stattfinden, weil die Personalressourcen nicht ausreichen.
Bessere Netzwerkarbeit, mehr Präsenz
Mit der nun beschlossenen Aufstockung kann das bestehende Angebot stabilisiert und ausgebaut werden. Auch eine kontinuierliche Teilnahme an Netzwerktreffen, Besprechungen und Streetwork-Einsätzen wird dadurch wieder möglich. Die Stadt Ostfildern rückt damit auch im Vergleich zu anderen großen Kreisstädten wie Nürtingen, Filderstadt oder Kirchheim näher an deren Stellenschlüssel heran. „Mobile Jugendarbeit wird immer wichtiger, und daher ist dies heute nicht ein letzter, sondern ein erster Schritt“, betonte Oberbürgermeister Christof Bolay im Gemeinderat. Das Beratungsbüro der Mobilen Jugendarbeit am Herzog-Philipp-Platz bleibt weiterhin ein zentraler Anlaufpunkt für Jugendliche. Besonders die verlängerten Öffnungszeiten am Freitagabend werden gut angenommen – eine verlässliche Umsetzung ist künftig mit der Aufstockung der Stelle ebenfalls wieder besser gewährleistet.
15.04.2025 14:46:24 |