KW30_Neubürgerempfang_Foto_Kerstin_Dannath

Es fühle sich immer noch an wie Urlaub, sagt Lars-Christian D. Der Journalist ist Anfang April vom Stuttgarter Osten nach Ruit gezogen und war zusammen mit Partnerin Susanne Z. sowie Söhnchen Felix zum Neubürgerempfang der Stadt Ostfildern an die Halle in Nellingen gekommen. 

Ostfildern kannte das Paar vorher nicht wirklich. Vor Jahren seien sie einmal bei den Flammenden Sternen gewesen, auch das Jugendzentrum Zinsholz war ihnen bekannt. „Aber nun fühlen wir uns pudelwohl hier“, bekennen beide. Besonders die gute Luft auf den Fildern hat es der kleinen Familie angetan. „Wenn man aus dem Stuttgarter Kessel kommt, weiß man das zu schätzen“, sagen sie. Nur die Kinderbetreuung für den 13 Monate alten Felix macht ihnen noch ein bisschen Sorgen: „Aber hier beim Neubürgerempfang haben wir Kontakt zum Tageselternverein aufgenommen“, sagt Susanne Z., die nach ihrer Elternzeit wieder zurück in ihren Job will.

Neben dem Tageselternverein zeigten einmal mehr viele andere in Ostfildern ansässige Vereine und Organisationen beim Neubürgerempfang Flagge – die Palette reichte vom TV Nellingen und dem TSV Scharnhausen über Volkshochschule und Jugendbühne bis hin zur Modell-Eisenbahn-Gruppe Ostfildern. 123 Erwachsene und 47 Kinder von den insgesamt 1.647 Personen, die zwischen Mai 2023 und Mai 2024 nach Ostfildern gezogen waren, nutzten das Angebot der Stadt, sich über die Möglichkeiten zu informieren.

Oberbürgermeister Christof Bolay lobte in seiner Eröffnungsrede einmal mehr die bunte Vielfalt, die es in der Stadt gebe. „Das reicht von ganz alt wie zum Beispiel meinem Amtssitz im Nellinger Klosterhof, dessen früheste Gebäudeteile aus der Zeit um 1500 stammen, bis zu unserem jüngsten Stadtteil Scharnhauser Park.“ Was dem OB an Ostfildern besonders gefällt. „Egal in welchem der sechs Stadtteile man sich aufhält, in maximal fünf Minuten ist man im Grünen“, sagte er. Trotz der Nähe zur Natur, sei man mit dem Öffentlichen Nahverkehr schnell in Esslingen oder in Stuttgart.

Bolay gab zudem einen Überblick, über die großen Projekte der einzelnen Stadtteile. In Nellingen ist das etwa der derzeit laufende Glasfaserausbau. „Das ist ein großer Schritt für unsere Infrastruktur“, so der Ostfilderner Verwaltungschef. Sei die Maßnahme in Nellingen abgeschlossen, fehlten in Sachen schnelles Internet nur noch die Stadtteile Scharnhausen und Kemnat. „Dann sind wir durch.“ Positiv sei auch die derzeit laufende Sanierung und Erweiterung der Medius-Klinik in Ruit. Sie stelle die medizinische Versorgung von Ostfildern auf noch bessere Beine. Im Scharnhauser Park steht bald die Sanierung der Sitz- und Flitzhasen an. Sie seien ein bisschen ramponiert, gab der OB zu. Die Stadt ist derzeit auf der Suche nach Sponsoren für dieses Projekt.

Rund eine Millionen Euro nimmt die Stadt dagegen für den Bau eines Kunstrasenplatzes in Scharnhausen selbst in die Hand. „Der Platz kann dann von allen Vereinen in Ostfildern genutzt werden“, betonte Bolay. In der Parksiedlung läuft die Diskussion über die Sanierung des zentralen Herzog-Philipp-Platzes auf Hochtouren. Dort setzt die Stadt laut Bolay auf eine intensive Bürgerbeteiligung. Weiter ist man dabei schon in Kemnat – dort läuft seit geraumer Zeit die Sanierung der Ortsmitte, in deren Planung viele Vorschläge aus der Bevölkerung eingeflossen sind.

Wie gut Ostfildern auch in Sachen Kultur aufgestellt ist, zeigt laut Bolay auch die derzeit laufende Ausstellung in der Städtischen Galerie „Tutti Frutti“ im preisgekrönten Stadthaus im Scharnhauser Park: „Nun muss man nicht mal mehr bis nach Stuttgart fahren, um einen echten Picasso zu sehen.“ Die Ausstellung, die in Kooperation mit der Kunststiftung Rainer Wild kuratiert wurde, ist noch bis zum 17. September zu sehen.

Der Neubürgerempfang wurde musikalisch umrahmt vom Saxofonensemble der Musikschule Ostfildern, obendrein legte der Rock‘n‘Roll und Boogie-Woogie Club Herbheads eine flotte Sohle aufs Parkett.

 



24.07.2024 12:45:37