KW5_Zentrum_Zinsholz_Foto_Peter_Stotz

Das Zentrum Zinsholz hat sich neue Schwerpunkte gesetzt und will vor allem die Offene Jugendarbeit verstärken. Der Verwaltungsausschuss hat nun empfohlen, eine weitere Personalstelle dauerhaft einzurichten.

Die bei der Kinder- und Jugendförderung (Kiju) beschäftigten pädagogischen Mitarbeiter im Zentrum Zinsholz haben die Angebote für junge Menschen kritisch unter die Lupe genommen und konzeptionell weiterentwickelt. Der Gemeinderat hatte per Beschluss den Zuschuss an den Kreisjugendring Esslingen für eine befristete Personalaufstockung mit einer 75-Prozent-Stelle für die Jahre 2023 und 2024 bereitgestellt. Der Verwaltungsausschuss hat nun den Verwaltungsvorschlag einstimmig befürwortet, die bislang geleistete Arbeit im Zentrum Zinsholz zu verstetigen und die Personalstelle dauerhaft einzurichten.

Wie der Sozialpädagoge Tim Schlegel, der die Stelle bislang befristet innehat, dem Gremium berichtete, ist die konzeptionelle Ausrichtung des Zentrums Zinsholz auf eine neue Basis gestellt worden. In den vergangenen Jahren hatte sich die Einrichtung zu einem namhaften jugendkulturellen Veranstaltungsort entwickelt. Zudem wurde das Zentrum sehr oft durch Gruppen genutzt, die die Räume für Feiern oder Veranstaltungen gemietet hatten. Dies brachte allerdings mit sich, dass der einstige Charakter als offener Treff für Jugendliche und junge Erwachsene in der Stadt stark in den Hintergrund gerückt war.

Mit der konzeptionellen Weiterentwicklung soll sich dies künftig ändern. „Wir wollen bei der Raumnutzung weg von der Fremdbelegung und uns wieder zur Offenen Jugendarbeit hinwenden und für Jugendliche da sein, die im Zentrum Zinsholz ihre Freizeit verbringen und gestalten wollen“, erklärte Schlegel.

Dafür sind vier Leistungsbereiche für die Einrichtung und das pädagogische Personal definiert worden. Im Wesentlichen werden damit die Gestaltung der offenen Angebote im Haus, der Veranstaltungsbereich, die Organisation der Raumnutzung, die Kooperation und die Vernetzung der Einrichtung im Gemeinwesen und schließlich die Bereitstellung von Bildungsangeboten für junge Menschen beschrieben.

Tim Schlegel erläuterte dazu, dass es ohne eine dauerhafte Verstärkung der Personalressourcen kaum möglich sein werde, die Konzeption umzusetzen. „Das Ziel des neuen Konzepts ist auch, dass sich die Jugendlichen die Räume aneignen. Wir wollen es ermöglichen, dass sie Selbstwirksamkeit erfahren, und es soll viele Bildungsangebote geben“, sagte Schlegel. Der bereits bestehende offene Treff am Donnerstag- und Freitagabend bleibt erhalten, ebenso die Zusammenarbeit mit der Erich Kästner-Schule, deren Außenklasse regelmäßig am Donnerstag ins Zinsholz kommt. Das Inklusions-Café „Come together“ soll monatlich stattfinden. Jugendkulturelle Veranstaltungen wird es weiterhin geben, ebenso einige wenige Fremdnutzungen. „Mit nur einer 75-Prozent-Stelle sind all die Angebote und die Leistungsbereiche des Zentrums Zinsholz allerdings nicht zu stemmen“, erklärte Schlegel.

Oberbürgermeister Christof Bolay betonte die Bedeutung der Offenen Jugendarbeit und würdigte die Leistungen der Beschäftigten. „Wir sind alle sehr froh, dass wir das Zinsholz haben und dass die Angebote für Jugendliche in der Stadt möglich sind“, sagte er. Der Ausschuss unterstützte den Vorschlag der Verwaltung, die Stelle dauerhaft abzusichern und dafür 61.500 Euro jährlich bereitzustellen, einstimmig. Sollte sich das Gesamtgremium dem anschließen, wird die Personalstelle ab dem kommenden Jahr fest eingerichtet.

 



01.02.2024 11:45:27