Ausstellung vom 14. September bis 28. Oktober 2008
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Die Städtische Galerie Ostfildern im Stadthaus, Scharnhauser Park zeigt vom 14. September bis 28. Oktober eine Ausstellung mit Arbeiten von Jörg Mandernach.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 14. September, 11.15 Uhr von Bürgermeister Rainer Lechner eröffnet. In das Werk führt Dr. Berthold Naumann aus Stuttgart ein.

Der 1963 in Saarbrücken geborene Künstler hat an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste Stuttgart studiert. Er lebt und arbeitet in Ludwigsburg und Stuttgart.

Eine Fülle geheimnisvoller Zeichen ist der Ausgangspunkt der Kunst Jörg Mandernachs, die er in großzügig angelegten Zeicheninstallationen bzw. Wandarbeiten integriert und konzentriert.

Dabei bedient er sich seines persönlichen Bildarchivs, das einem tagebuchähnlichen "Zettelkasten" gleicht.
Dort sammelt, sichtet und sortiert er sowohl individuelle, als auch der Alltagskultur entlehnte Erfahrungen und Eindrücke.


In einem fortwährenden "Stoffwechselprozess" treffen persönliche, gesellschaftliche und kulturgeschichtliche Aspekte aufeinander, die miteinander verknüpft werden. Im Prozess der Umsetzung bzw. Verarbeitung entwickelt der Künstler symbolische oder ikonographische Bezüge mit verschiedenen Bedeutungszusammenhängen.

 

Reduziert anmutende Kompositionen und unterschiedliche künstlerische Elemente vermischen traditionelle Techniken wie Acryl, Enkaustik, Linol - und Holzschnitt sowie Tuschezeichnung mit einer Vielfalt experimenteller Materialien und Gestaltungsmittel wie Linienverläufe aus Klebeband, Fotografien, Garn oder Tipp-Ex.

Die vielfältigen Farbstrukturen, Oberflächenwirkungen, zeichnerischen Elemente, tektonischen Formationen entwickeln zusammen mit den Bildzeichen ein dynamisches Eigenleben. Sie beschränken sich aber nicht auf die Darstellung der Syntax, sondern wollen im Kontext beim Betrachter ständig weitere, sich ändernde Konnotationen und Verschränkungen hervorrufen.

 

Das Auge des Betrachters kann den gestrichelten, gepunkteten oder durchgehenden Linien nachspüren, begegnet rätselhaften, schemenhaften Figuren, Zeichen und Symbolen. Der Betrachter definiert die Kombination von interagierenden Zeichen selbst.

 

So bleibt ihm der Freiraum, unmittelbare Deutungsebenen zu entgrenzen, sich subjektive und auch emotionale Interpretationen und Zusammenhänge in einem komplexen Gefüge zu erschließen. Er muss allerdings bereit sein, sich unvoreingenommen - vielleicht wie die Kinder - staunend und spielerisch darauf einzulassen.