Statusbericht Klimaschutz und Klimaanpassung vorgestellt
Die Stadt Ostfildern will ihre Bemühungen um Klimaschutz intensivieren. Die städtische Klimaschutzmanagerin Daniela Weisbarth hat im Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) den aktuellen Stand vorgestellt.
„Wir haben im vergangenen Jahr beschlossen, das Thema Klimaschutz ganzheitlich und strukturiert zu betrachten“, sagte Bürgermeisterin Monika Bader in der jüngsten Sitzung des ATU. Dafür nimmt die Stadt am European Energy Award teil, ein externer Berater und ein verwaltungsinterner Lenkungskreis begleiten die Entwicklung eines klimapolitischen Arbeitsprogramms.
Die bisherigen Ergebnisse sowie die geplanten Klimaschutzaktivitäten für die kommenden Jahre wurden nun in einem umfassenden Bericht festgehalten, den die städtische Klimaschutzmanagerin Daniela Weisbarth dem Gremium vorlegte. Der Bericht nennt 41 konkrete Maßnahmen, die zum Klimaschutz beitragen und Treibhausgas reduzieren, die in sieben Handlungsfeldern zusammengefasst sind. Dazu gehören Gebäude und Stadtplanung, Energieverbrauch und Energieerzeugung, Mobilität und Verkehr, kommunale Gebäude und Bereiche, Anpassung an den Klimawandel, Organisation, Kommunikation und Kooperation.
Neben einer Bestandsaufnahme und Bewertung der Energieverbrauchswerte und des Treibhausgasausstoßes sind im Bericht mögliche Einsparpotenziale beschrieben. Ziel der Stadt ist es, bis 2040 Neutralität bei Treibhausgasen zu erreichen. Damit orientiert sich die Stadt an den Zielen des Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetzes des Landes. „Mit dem Statusbericht wollen wir über die lokalen Auswirkungen des Klimawandels und die Aktivitäten der Stadt bei der Klimaanpassung informieren und für die Notwendigkeit des Klimaschutzes sensibilisieren“, erklärte sie. So müsse der Ausstoß von Treibhausgasen in der Stadt in den kommenden Jahren deutlich sinken. „Wir müssen jährlich etwa 10.000 Tonnen CO2-Äquvivalente einsparen. Das ist eine ganze Menge, aber wir müssen jetzt handeln“, stellte Weisbarth fest.
Allerdings sei auch einiges, etwa in den Bereichen Mobilität, Beratungsangebote oder Energiemanagement, schon auf den Weg gebracht worden. Ab 2024 stehen weitere langfristige Maßnahmen auf dem Programm. Dafür führt die Stadtverwaltung unter anderem Machbarkeitsstudien für Wärmenetze für die kommunale Wärmeplanung durch. Darüber hinaus investiert die Stadt in Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden. Bei der Energieversorgung liege viel Potenzial im Ausbau von Photovoltaikanlagen, auch im privaten Bereich. Dabei zeichnet sich ein starker Zuwachs ab. Bereits im ersten Halbjahr 2023 wurde fast so viel Photovoltaikleistung installiert wie im gesamten Jahr 2022. „Dies ist dringend notwendig, denn aktuell sind erst etwa neun Prozent des theoretischen Potenzials auf Dachflächen erschlossen.“ Monika Bader betonte, dass das Thema Klimaschutz als kommunale Querschnittsaufgabe zu betrachten sei und ergänzte auf einen Hinweis aus dem Gremium hin, dass sich die Stadt ambitionierte Ziele beim kommunalen Klimaschutz setzen wolle, „aber keine, bei denen wir am Schluss frustriert rausgehen“.
Der ATU empfahl dem Gesamtgremium einmütig, das klimapolitische Arbeitsprogramm und die Klimaziele der Stadt zu beschließen. Eine erste Zertifizierung nach dem European Energy Award ist für das kommende Jahr geplant. Das städtische Klimaschutzmanagement wird künftig jährlich über Fortschritte und die Umsetzung des Arbeitsprogramms berichten.
Weitere Informationen zum Thema gibt es unter www.ostfildern.de/klimabericht.
02.10.2023
02.10.2023 15:17:54 |