Demokratieprojekt soll fortgesetzt werden

Ostfildern bleibt auf Kurs für mehr Demokratie: In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat einstimmig entschieden, das Projekt „Partnerschaft für Demokratie“ (PfD) fortzuführen.

Seit 2015 engagiert sich die Stadt in diesem Projekt, das von der Kinder- und Jugendförderung (KiJu) des Kreisjugendrings Esslingen betreut wird. Das Projekt startete als Nachfolger des Lokalen Aktionsplans und wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert. Es zielt darauf ab, starke lokale Bündnisse zu bilden, die sich aktiv für Demokratie und gegen Extremismus einsetzen. Seit Beginn des Projekts wurden in Ostfildern bereits zahlreiche Initiativen umgesetzt. Dazu gehören Workshops zur politischen Bildung, Präventionsarbeit gegen Extremismus und interkulturelle Veranstaltungen. Als zentraler Bestandteil hat sich das Jugendforum etabliert, das Jugendlichen die Möglichkeit bietet, Projekte zu Themen wie Rassismus und Integration zu entwickeln. Die Bedeutung des Engagements gegen Extremismus ist in der Stadtgeschichte tief verwurzelt, unter anderem durch den Mord an Sadri Berisha in den frühen 1990er Jahren, der ausländerfeindlich motiviert war.

Im Jahr 2024 wurden im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie“ in Ostfildern neun Projekte realisiert, die vielfältige gesellschaftliche Themen aufgreifen. Beispielsweise das interreligiöse Projekt Yad be Yad, das in Schulbesuchen Antisemitismus und Rassismus beleuchtet, das Jugendprojekt RELATE, das sich gegen Menschenfeindlichkeit richtet, und den Oster- und Pfingstlerntreff, der Jugendliche bei der Prüfungsvorbereitung unterstützt. Weitere Höhepunkte waren die Bildungsreise nach Amsterdam zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rassismus sowie das Fest zum 10-jährigen Bestehen des Freundeskreises Asyl, das erfolgreiche Integrationsarbeit feierte.

Blick nach vorne: Neue Förderperiode

Der Gemeinderat hat beschlossen, dass die Verwaltung die finanziellen Mittel für den Fall eines positiven Bescheids des Bundesministeriums für Familie, Frauen und Jugend zum Antrag auf Bundesmittel im Rahmen des Programms „Partnerschaften für Demokratie“ für die Förderperiode 2025-2032 einplanen soll. Zudem wurde die Schaffung einer halben Personalstelle in der Verwaltung beschlossen, die jährliche Personalkosten von etwa 45.000 Euro mit sich bringt.

Das Programm soll in den kommenden Jahren fortgeführt und weiterentwickelt werden, wobei bewährte Ansätze gestärkt und neue erprobt werden. In Ostfildern soll das PfD-Projekt künftig noch sichtbarer in der Öffentlichkeit werden und eine breite Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger fördern. Zusätzlich sind verstärkte Kooperationen mit Schulen und Vereinen geplant, um das demokratische Engagement in der Stadt weiter zu stärken.

Informationen

Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es unter kiju-ostfildern.de/partnerschaft-fuer-demokratie und pfdostfildern.de. Informationen zum Mord an Sadri Berisha sind unter ostfildern.de/SadriBerisha erhältlich.