Neun Stadträtinnen und Stadträte geehrt
Beim Jahresabschluss des Gemeinderats in der vergangenen Woche wurden gleich neun Ratsmitglieder für ihre langjährige Tätigkeit im Gremium geehrt.
Oberbürgermeister Christof Bolay war es eine Ehre und Freude, sich für dieses nicht immer einfache Ehrenamt zu bedanken. Er sprach den Stadträtinnen und Stadträten seinen Respekt und seine Anerkennung aus, bedeute es doch auch, dass die Stadträte immer wieder aufs Neue das Vertrauen der Bürger erhielten. Bolay zitierte einen Kollegen: „20 Prozent der Bürgerschaft lieben dich, 20 Prozent hassen dich, dem Rest bist zu egal. Diesen Rest musst du überzeugen.“ Das sei den Geehrten offensichtlich geglückt.
Für einen zehnjährigen Einsatz für die Stadt Ostfildern dankte der Oberbürgermeister Margitta Sachs, die bei den diesjährigen Wahlen nicht mehr angetreten war. Sie bereicherte das Gremium durch ihre guten Kontakte zu sozialen Einrichtungen in der Stadt und setzte sich für Jugendbelange ein, die ihr am Herzen lagen.
Auch Rolf Wieder kann auf zehn Jahre im Gemeinderat zurückblicken. Der Oberbürgermeister betonte, dass er „feine Zwischentöne“ wahrnehmen könne – eventuell deshalb, weil es bei seiner Leidenschaft für das Schnapsbrennen ebenfalls auf Nuancen ankommen würde. Nicht nur im Gemeinderat, sondern auch beim DRK bringe er sich für das Gemeinwohl ein und habe große Freude am Austausch mit den Partnerstädten.
Ebenfalls seit zehn Jahren ist Jutta Zwaschka im Gremium aktiv. Für die streitbaren Auseinandersetzungen mit ihr sei er durchaus dankbar, sagte der Oberbürgermeister – lebe doch eine Diskussion zum Wohle der Stadt von Demokratie und unterschiedlichen Meinungen. Er dankte Zwaschka für das gute Miteinander, zu dem sie gefunden hätten.
Seit 15 Jahren ist Corina Raisch im Gemeinderat aktiv und als tief verwurzelte Nellingerin habe sie „ihren Stadtteil“ besonders im Blick. Doch dabei würde sie den Blick auf die Gesamtstadt nicht verlieren und trage immer wieder Bürgersorgen im Ältestenrat vor. Ein Herzensthema von ihr sei die Kinderbetreuung, und der Oberbürgermister dankte ihr für dieses Engagement besonders.
Auf 20 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit im Gremium kann Norbert Simianer zurückblicken. Er konnte am Jahresabschluss des Gemeinderats nicht teilnehmen, doch Oberbürgermeister Christof Bolay wies darauf hin, dass Simianer im kommenden Jahr noch eine andere Ehrung erwartet und die 20-jährige Tätigkeit dann ebenfalls geehrt werden würde.
Ebenfalls auf 20 Jahre im Gemeinderat kann Axel Deutsch blicken. Scherzend wies Bolay darauf hin, dass Axel Deutsch einst als jüngstes Mitglied begann und nun Teil des Ältestenrats sei. Er bringt sich auch als Büttel auf der Kemnater Kirbe ein und war bei den Körschtalern aktiv.
Mit seinem Onkel Werner Strobel, der selbst 20 Jahre als Gemeinderat tätig war, wanderte Deutsch im Jahr 2006 von Ostfildern nach Montluel. Die 900 Kilometer schafften die beiden in gerade einmal 31 Tagen. Davor habe Bolay noch immer größten Respekt.
Ebenfalls vor 20 Jahren wurde Marcel Stick in den Gemeinderat gewählt. Als Frisör habe er das Ohr direkt am Volk und auch bei seiner Tätigkeit als Feuerwehrkommandant in Ruit spüre er die Stimmung in der Stadt. Bolay fand es bemerkenswert, dass die Wirtschaftsministerin Sticks Frisörsalon einen Besuch abstattete um eine Diskussionsrunde fortzusetzen, die im Fernsehen begonnen hatte. Für die 20-jährige Mitgliedschaft erhielten die Geehrten auch die Ehrennadel des Städtetags.
Margarete Schick-Häberle war viele Jahre Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen und wurde nun für ihre 25-jährige Mitgliedschaft im Gemeinderat geehrt. Eine Zeit lang war auch ihr Sohn im Gremium vertreten, und Bolay zog eine Verbindung zur Familienpolitik die ihr sehr wichtig sei. „Kinderbetreuung, Familienhilfe, soziale Angebote“, das seien die Themen, bei denen sich Margarete Schick-Häberle ganz besonders beteilige.
Stefanie Sekler-Dengler ist mit 35 Jahren als Stadträtin die Dienstälteste im Gemeinderat. Für den Oberbürgermeister war das beinahe nicht verwunderlich – war doch einst ihre Mutter das erste weibliche Gemeinderatsmitglied im Gremium. Durch ihre verschiedenen Wohnorte in der Stadt, Kemnat, Scharnhausen und Parksiedlung, würde sie die unterschiedlichen Perspektiven kennen. Soziale Themen seien ihr immer sehr wichtig und sie könne „eine große Beharrlichkeit entwickeln, die der Verwaltung nicht immer schmeckt“, sagte Bolay. Auch auf dem Cannstatter Wasen sei sie anzutreffen. Doch nicht um zu feiern, sondern als Ansprechpartnerin in der Wasenboje, einem Projekt der Kriminalprävention.
Allen Geehrten überreichte Christof Bolay eine Urkunde, einen Blumenstrauß und einen Büchergutschein und er war sich sicher, dass sich alle weiterhin „mit Engagement und Herzblut für unsere Stadt einbringen“. Dafür dankte der Oberbürgermeister den Geehrten.
17.12.2024 14:22:46 |