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Nach dem schweren Raketenangriff auf Poltawa Anfang September haben Ostfildern, Filderstadt und Leinfelden-Echterdingen beschlossen, Schwerverletzte direkt in der Ukraine zu unterstützen. 

Statt einer Behandlung in Deutschland fließen Spendengelder in ein spezialisiertes Reha-Zentrum in Lviv, das Betroffenen umfassende Hilfe bietet. Ursprünglich hatten die drei Städte vorgesehen, Schwerverletzte aus ihrer ukrainischen Partnerstadt Poltawa nach Deutschland zu holen, um sie hier medizinisch zu versorgen. Nach intensiven Gesprächen mit Ärzten und Fachleuten wurde jedoch klar, dass eine Behandlung in der Ukraine für die Betroffenen sinnvoller ist. Dort hat sich durch den Krieg eine hohe Expertise in der Versorgung von Amputationspatienten entwickelt. „Die Ukraine hat inzwischen spezialisierte Einrichtungen, die neben der Anpassung von Prothesen auch Rehabilitation und psychologische Betreuung anbieten. Diese Möglichkeiten können wir hier in Deutschland in dieser Form nicht bieten“, erklärt Oberbürgermeister Christof Bolay.

Malteser International Partner vor Ort

Ein Krankenhaus in Lviv, das von der Hilfsorganisation Malteser International unterstützt wird, nimmt die Behandlung von Patienten mit kriegsbedingten Amputationen in den Fokus. Neben Prothesenversorgung werden dort Physiotherapie, psychologische Betreuung und Rehabilitationsmaßnahmen angeboten. „Unser Ziel war es immer, den Menschen aus Poltawa effektiv zu helfen. Mit der Unterstützung dieses Zentrums können wir sicherstellen, dass die Betroffenen die bestmögliche Versorgung erhalten“, sagt Erster Bürgermeister Andreas Rommel. Malteser International hat zudem einen Werkstattcontainer aus Deutschland geliefert und zwei Orthopädietechniker weitergebildet, um die Kapazitäten in Lviv auszubauen.

Spenden werden gezielt eingesetzt

Aus den bisher eingegangenen Spendengeldern überweisen die drei Städte eine Summe von 200.000 Euro an Malteser International, um die Versorgungskapazitäten in Lviv weiter auszubauen. Die verbleibenden rund 46.000 Euro werden an die Stadt Filderstadt übertragen, die im neuen Jahr die Geschäftsführung für die Partnerschaft mit Poltawa übernimmt. „Die Solidarität mit Poltawa bleibt für uns eine Herzensangelegenheit. Durch diese gezielte Unterstützung vor Ort ermöglichen wir den Menschen einen Neustart in ein selbstbestimmtes Leben“, betont Bolay.

Großzügige Spende unterstützt die Hilfe

Die Margarete-Müller-Bull-Stiftung, Eigentümerin des Unternehmens Elektror Airsystems GmbH in Ostfildern, unterstützte die Hilfe für Poltawa mit einer großen Spende von 50.000 Euro. Das Geld wurde im Oktober anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Unternehmens zugesagt, im November wurde der Spendenscheck übergeben. „Die großzügige Spende zeigt, wie Unternehmen in unserer Region Solidarität beweisen und in schwierigen Zeiten Verantwortung übernehmen“, sagt Oberbürgermeister Bolay.

Spendenkonto

Spendenkonto für Poltawa, gültig bis 31. Dezember 2024: Volksbank Mittlerer Neckar eG, BIC: GENODES1NUE, IBAN: DE96 6129 0120 0632 632003; ab 1. Januar 2025: BW-Bank Stadt Filderstadt, IBAN: DE23 6005 0101 0001 3260 20, BIC: SOLADEST600, Verwendungszweck: Hilfe für Poltawa. Es wird keine Zuwendungsbestätigung ausgestellt, da dies für die steuerliche Geltendmachung der Spende zur Unterstützung der Menschen in der Ukraine nicht erforderlich ist. Als Nachweis der Spende beim Finanzamt genügen der Bareinzahlungsbeleg oder die Buchungsbestätigung der Bank, der Kontoauszug, der Lastschrifteinzugsbeleg oder ein Ausdruck des Online-Bankings.



17.12.2024 14:16:56